Andrea Berthel

Meist ist es der Mensch, der in den Werken von Andrea Berthel im Vordergrund steht und von ihr oft in hyperrealistischer Manier dargestellt wird. Jede Falte, jeder Makel, jedes noch so kleines Detail hält sie mit genauester Präzision fest. Sie sieht und malt Dinge, die ein Fotograf nicht festzuhalten vermag. Andrea Berthel zeigt Menschen mit ihren Sorgen und Ängsten. Ihre Gesichter tauchen aus verschleierten Hintergründen auf, werden von Nebel oder gespachtelten Strukturen überlagert. Indem die Künstlerin viele ihrer naturalistisch gemalten Personen in einen abstrakten, strukturellen Hintergrund einbettet, erhalten ihre Arbeiten magische, traumhafte, wenn nicht gar surreale Züge. Inspirationen für ihre meist in Mischtechnik ausgeführten Werke sammelt die Künstlerin auf Reisen, aus Büchern oder aus ihrem privaten Umfeld. In ihren Werken verarbeitet sie persönliche Erfahrungen und Eindrücke. Oft sind es Randfiguren einer Gesellschaft, ausgeschlossene Menschen, denen Andrea Berthel mit ihren Werken „Gehör“ verleiht.

Geb. 1958 in Santiago (Chile)
Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Anglistik in Stuttgart und Heidelberg (Deutschland)
parallel dazu autodidaktisches Aneignen sämtlicher Maltechniken
1989-1995 Beschäftigung mit der Kunst des „trompe-l′oeil“ in Südafrika
ab 1996 Tätigkeit als freischaffende Künstlerin und Wandmalerin
ab 2006 kreative Neuausrichtung (Meeresbilder, Spiegelungen, Reflexionen und Lichtdarstellungen)
seit 2008 auch hyperrealistische Menschenstudien in philosophischem und zeitkritischem Kontext
lebt und arbeitet in Baden-Baden (Deutschland)