10 Jahre kunsthalle messmer

Ein Leben für die Kunst

20. Juni 2019 – 15. September 2019

Aus Anlass des 10-jährigen Bestehens der kunsthalle messmer wird in einer Retrospektive das Herzstück der Sammlung Messmer – der Nachlass des Künstlers André Evard in einer noch nie dagewesenen Weise präsentiert. In der Ausstellung werden ausgewählte Werk aus den verschiedenen Schaffensperioden des Schweizers vorgestellt.

André Evard, Kirschbaum, 1911 © messmer foundation

Neben sensiblen Jugendstilbildern und farbintensiven Landschaftsdarstellungen, welche Evards Auseinandersetzung mit den Einflüssen der Kunstszene seiner Zeit illustrieren, werden symbolistische Stillleben gezeigt, welche durch ihre Hinwendung zur Geometrisierung des Raumes seine Vorreiterstellung in der abstrakten Malerei beweisen. Nicht zuletzt sind auch seine konkret-konstruktiven Werke zu sehen.

Ein kurzer Rückblick

In den letzten 10 Jahren wurden 30 Ausstellungen gezeigt, darunter Marc Chagal, Christo, Joan Miró, Pablo Picasso und Andy Warhol, um nur einige zu nennen. Rund 500.000 Besucher sahen im historischen Gebäude am Fuße des Kaiserstuhls internationale Kunst. Auch die Kunstförderung hat ihren festen Platz im Ausstellungsrepertoire. Durch den internationalen andré-evard-preis, der mit 10.000 € dotiert ist, stellte die kunsthalle messmer bisher über 2.500 Künstler und Künstlerinnen aus aller Welt einer breiten Öffentlichkeit vor.

Die gemeinnützigen messmer foundation, die Trägerin der kunsthalle messmer, beherbergt den künstlerischen Nachlass André Evards. Das Oeuvre des Schweizer Avantgardisten bildet das Zentrum der Stiftungssammlung, die vor 40 Jahren als Privatsammlung des Unternehmers Jürgen Messmer entstand. Die Sammlung umfasst mehr als 1.100 Kunstwerke, die von der klassischen Moderne bis zur zeitgenössischen Kunst reichen.

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André Evard war ein universeller Geist.
Er hat in nahezu 70 Jahren die Kunst der Avantgarde mit seinen eigenen Ideen bereichert. Ohne sich auf einen Stil festlegen zu lassen, hat er die Malerei bis an ihre Grenzen geführt.

 

André Evard (1876 – 1965)

Der 1876 im Berner Jura geborene André Evard zeichnet sich Zeit seines Lebens damit aus, dass er seinen Künstlergenossen ein kleines Stück voraus war. Bereits 1908 beschäftigt er sich mit experimentellen Techniken, wie der Collage, die erst Jahre später Einzug in die Kunstlandschaft finden sollte. Gelernt hat er zusammen mit künstlerischen Größen, wie Le Corbusier. In den 1920er Jahren orientiert sich Evard nach Paris, einer künstlerischen Hochburg jener Zeit und pflegt Verbindungen zu der europäischen Avantgarde. Während die meisten dem Expressionismus zugeneigt sind, entwirft Evard ornamental anmutende, farblich ausbalancierte konkret-konstruktive Arbeiten. Jedoch nicht nur der Konstruktivismus und Suprematismus, auch die niederländische De Stijl-Bewegung und das Bauhaus fließen in seine Kunst ein. Er hält Kontakt mit Georges Braque, Robert Delaunay und Théo van Doesburg. 1936 stellt er zusammen mit Max Bill, Richard Paul Lohse und Leo Leuppi in der Zürcher Ausstellung Zeitprobleme der Schweizer Malerei und Plastik aus. Ein Jahr später tritt Evard als zehntes Mitglied in die von Richard Paul Lohse und Leo Leuppi gegründete Künstlergruppe Allianz ein. Zu diesem Kreis gehören neben Max Bill, Alberto Giacometti, Paul Klee und Hans Arp auch Le Corbusier. Evard verstirbt 1972 mit 96 Jahren in Le Locle, unweit seines Geburtsortes.

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